Der letzte Vorhang

Bert KaempfertDie letzten Töne der Tournee waren kaum verklungen, da stand im neuen Jahrzehnt bereits eine weitere England-Tournee auf dem Programm. Sie kulminierte nach Auftritten in Manchester, Birmingham, Croydon und Eastbourne in einem Abschlusskonzert in London. Ort des gefeierten Geschehens war – wie schon 1974 – die Royal Albert Hall. Mehr als 5000 begeisterte Zuhörer wollten Bert Kaempfert und sein Orchester auch nach der vierten Zugabe nicht von der Bühne lassen. Der Chef höchstpersönlich, so erschöpft wie glücklich über die Resonanz, zog an diesem 16. Juni 1980 schließlich mit ehrlichen Worten die Notbremse: „Ich würde ja gern noch weitermachen, aber ich habe keine Noten mehr. Und meine Musiker haben Durst!”

Zwei Tage nach dem Ende der strapaziösen Tournee fuhr Bert Kaempfert mit seiner Ehefrau Hanne ins gemeinsame Feriendomizil nach Mallorca. Schon während des Flugs sondierte er neue Angebote – die Anfragen nach weiteren Live-Konzerten nahmen kein Ende. Außerdem plante er die Aufnahme eines weiteren Albums für Anfang Oktober.

In MemoriamDoch am 21. Juni 1980 ist alles ganz anders. Die Nachrichtenagenturen verbreiten eine Meldung: Bert Kaempfert ist tot, verstorben an den Folgen eines Schlaganfalls auf Mallorca. Er wurde nur 56 Jahre alt.

Die Musikwelt betrauerte seinen plötzlichen, frühen Tod.

Bert Kaempfert hatte sich gewünscht, in den geliebten Everglades in Florida seine letzte Ruhestätte zu finden. Am 15. Januar 1981 wurde seine Asche dort ins Meer verstreut.

Erinnerung

Bert Kaempfert war wie seine Musik: ein Mann der leisen Töne. Trotz der großen internationalen Erfolge blieb er bescheiden, unzählige Auszeichnungen haben daran nichts geändert. 1993 wurde ihm die größte Ehre zuteil, die ein Komponist erreichen kann: die posthume Aufnahme in die amerikanische „Songwriters Hall Of Fame”.