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The Kaempfert Touch
Der „Kaempfert-Touch” – dieser Begriff steht synonym für das gewisse Etwas, das Bert Kaempfert in seine Musik einfließen lässt: Attraktive Melodien, ausgefeilte Arrangements mit soften Instrumentenkombinationen, einen eher orchestral eingesetzten Chor, eine dezent geblasene Trompete oder ein anderes Soloinstrument, eine unnachahmliche Rhythmusgruppe, und das alles dirigiert von einem Mann, der seine Musiker dazu bringt, auf eine ganz spezielle und typische Weise zu spielen.
Dieser besondere Touch kommt natürlich nicht nur den Kompositionen des Autorenteams Kaempfert / Rehbein zugute, sondern veredelt auch die Werke anderer Komponisten, wie das im Oktober 1969 in Hamburg entstandene und Anfang 1970 veröffentlichte Album THE KAEMPFERT TOUCH einmal mehr beweist: Zu Kaempfert-Rehbein-Originalen wie dem dramatischen – u. a. von Malcolm Roberts gesungenen – We Can Make It, Girl, dem markant swingenden Headin’ Home, dem romantischen Walzer One Day With You oder dem flotten Bossa Nova All For You gesellt sich eine ganze Reihe von Hits und Superhits aus dem Jahr 1969: Something, nach Meinung von Frank Sinatra „das beste Liebeslied der vergangenen fünfzig Jahre”, ist dem seinerzeit brandneuen Beatles-Album „Abbey Road” entnommen und brachte den „Fab Four” eine Goldene Schallplatte ein; auch Shirley Bassey landete mit ihrer Interpretation damals in den Hitparaden. Heute liegt der Song in über 150 Cover-Versionen vor – Bert Kaempferts ist eine davon.
Didn’t We stammt aus der Feder von Jim Webb, auf dessen Konto Pop-Klassiker wie Up, Up And Away und By The Time I Get To Phoenix gehen, und war ein weiterer Erfolg für den Schauspieler Richard Harris, der in der Rolle des Königs Arthur bei der Verfilmung des Musicals „Camelot” seine gesanglichen Qualitäten entdeckt hatte und schon mit Webbs melodramatischem MacArthur Park einen Hit verbuchen konnte.
Mit Someday We’ll Be Together konnten sich die Supremes, Amerikas erfolgreichste weibliche Gesangsgruppe aller Zeiten, wie schon so oft vorher ein weiteres Mal an die Spitze der Hitparaden katapultieren; Diana Ross, die Leadsängerin der Gruppe, verabschiedete sich mit diesem Song aus dem Soultrio, um eine überaus produktive Solokarriere zu starten.
Neben so illustren Popsongs dürfen natürlich ebenso illustre Filmmelodien nicht fehlen, und so sind hier gleich zwei Titel zu hören, die 1969 um den Oscar für den besten Filmsong konkurrierten. Während sich Rod McKuens Jean aus dem Film „Die besten Jahre der Miß Jean Brodie” allerdings mit der ehrenvollen Nominierung begnügen musste, konnte Burt Bacharachs Raindrops Keep Fallin’ On My Head aus dem Welterfolg „Zwei Banditen” mit Paul Newman und Robert Redford die begehrte Trophäe erringen. Die mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnete Vokalversion von B. J. Thomas wurde einer der größten Verkaufserfolge des Jahres und machte den Song, der die Hitparaden im Sturm eroberte, zu einem international bekannten Standard.
Für das Album THE KAEMPFERT TOUCH erhielt übrigens Bert Kaempferts Toningenieur Peter Klemt 1971 eine Urkunde der „National Academy of Recording Arts and Sciences” für die Nominierung in der Kategorie „Best Engineered Recording (Non-Classical)”, ein weiterer Beweis für die international angesehene Aufnahmequalität der Kaempfert-Alben.
Album Songs:
- Something
- Headin’ Home
- Didn’t We
- We Can Make It, Girl
- Someday We’ll Be Together
- You’re Mine
- Raindrops Keep Fallin’ On My Head
- Jean
- This Woman Is Mine
- One Day With You
- She Lets Her Hair Down
- All For You