Today & Yesterday – The Bert Kaempfert Anthology (5CD-Buch)

Limited Deluxe Edition
(Deutsch/Englisch)

Zu Ehren von Bert Kaempfert erscheint 40 Jahre nach seinem Tod nun »Today & Yesterday – The Bert Kaempfert Anthology« und zwar in drei Ausgaben, als 5CD-Buch im LP-Format, als Doppel-CD sowie als Doppel-Vinyl.

Das aufwändig gestaltete 52-seitige Buch im LP-Format vermittelt in Text und Bild einen innovativen, umfassenden Einblick in die einzigartige Karriere des großen Musikers. Das Earbook enthält 5 CDs mit 99 Tracks, deren spezielle Zusammenstellung die Vielfalt des Komponisten, Arrangeurs und Soundschöpfers widerspiegeln.

The Kaempfert Touch

Der „Kaempfert-Touch” – dieser Begriff steht synonym für das gewisse Etwas, das Bert Kaempfert in seine Musik einfließen lässt: Attraktive Melodien, ausgefeilte Arrangements mit soften Instrumentenkombinationen, einen eher orchestral eingesetzten Chor, eine dezent geblasene Trompete oder ein anderes Soloinstrument, eine unnachahmliche Rhythmusgruppe, und das alles dirigiert von einem Mann, der seine Musiker dazu bringt, auf eine ganz spezielle und typische Weise zu spielen.

Dieser besondere Touch kommt natürlich nicht nur den Kompositionen des Autorenteams Kaempfert / Rehbein zugute, sondern veredelt auch die Werke anderer Komponisten, wie das im Oktober 1969 in Hamburg entstandene und Anfang 1970 veröffentlichte Album THE KAEMPFERT TOUCH einmal mehr beweist: Zu Kaempfert-Rehbein-Originalen wie dem dramatischen – u. a. von Malcolm Roberts gesungenen – We Can Make It, Girl, dem markant swingenden Headin’ Home, dem romantischen Walzer One Day With You oder dem flotten Bossa Nova All For You gesellt sich eine ganze Reihe von Hits und Superhits aus dem Jahr 1969: Something, nach Meinung von Frank Sinatra „das beste Liebeslied der vergangenen fünfzig Jahre”, ist dem seinerzeit brandneuen Beatles-Album „Abbey Road” entnommen und brachte den „Fab Four” eine Goldene Schallplatte ein; auch Shirley Bassey landete mit ihrer Interpretation damals in den Hitparaden. Heute liegt der Song in über 150 Cover-Versionen vor – Bert Kaempferts ist eine davon.

Didn’t We stammt aus der Feder von Jim Webb, auf dessen Konto Pop-Klassiker wie Up, Up And Away und By The Time I Get To Phoenix gehen, und war ein weiterer Erfolg für den Schauspieler Richard Harris, der in der Rolle des Königs Arthur bei der Verfilmung des Musicals „Camelot” seine gesanglichen Qualitäten entdeckt hatte und schon mit Webbs melodramatischem MacArthur Park einen Hit verbuchen konnte.

Mit Someday We’ll Be Together konnten sich die Supremes, Amerikas erfolgreichste weibliche Gesangsgruppe aller Zeiten, wie schon so oft vorher ein weiteres Mal an die Spitze der Hitparaden katapultieren; Diana Ross, die Leadsängerin der Gruppe, verabschiedete sich mit diesem Song aus dem Soultrio, um eine überaus produktive Solokarriere zu starten.

Neben so illustren Popsongs dürfen natürlich ebenso illustre Filmmelodien nicht fehlen, und so sind hier gleich zwei Titel zu hören, die 1969 um den Oscar für den besten Filmsong konkurrierten. Während sich Rod McKuens Jean aus dem Film „Die besten Jahre der Miß Jean Brodie” allerdings mit der ehrenvollen Nominierung begnügen musste, konnte Burt Bacharachs Raindrops Keep Fallin’ On My Head aus dem Welterfolg „Zwei Banditen” mit Paul Newman und Robert Redford die begehrte Trophäe erringen. Die mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnete Vokalversion von B. J. Thomas wurde einer der größten Verkaufserfolge des Jahres und machte den Song, der die Hitparaden im Sturm eroberte, zu einem international bekannten Standard.

Für das Album THE KAEMPFERT TOUCH erhielt übrigens Bert Kaempferts Toningenieur Peter Klemt 1971 eine Urkunde der „National Academy of Recording Arts and Sciences” für die Nominierung in der Kategorie „Best Engineered Recording (Non-Classical)”, ein weiterer Beweis für die international angesehene Aufnahmequalität der Kaempfert-Alben.

Free And Easy

Dieses Album entstand im Frühjahr 1970 und war Bert Kaempferts letzte Produktion im „klassischen” Zweispur-Stereo, bevor er begann, das Achtspur-Verfahren bei seinen Aufnahmen zu nutzen.

Wieder war es ihm mit seinem Orchester gelungen, Musik zu machen, die im wahrsten Sinne des Wortes „free and easy”, leicht und unbeschwert ist – es gibt nichts, was sich mit der Musik Bert Kaempferts vergleichen ließe: Er arrangierte die von ihm ausgewählten Stücke für sein Orchester so, das die Melodien stets im Vordergrund blieben. Neben dem seinerzeit aktuellen Sweet Caroline, einem Top-Ten-Hit aus der Feder Neil Diamonds, griff Kaempfert auf das zum Standardrepertoire des Jazz gehörende Gone With The Wind aus dem Jahr 1937 zurück sowie auf zwei weltberühmte Filmmelodien: Over The Rainbow, das 1939 von Judy Garland in dem Filmmusical „The Wizard Of Oz” („Das zauberhafte Land”) gesungen wurde und für den Rest ihres Lebens ihre „Erkennungsmelodie” war, und Laura aus dem gleichnamigen Kriminalfilm von 1944, mit dem sich der Filmkomponist David Raksin unsterblich machte.

Von den acht Originalkompositionen des Autorenteams Bert Kaempfert und Herbert Rehbein stammen zwei ebenfalls aus einem Film: „You Can’t Win ’Em All” („Zwei Kerle aus Granit”), einem nach dem Ersten Weltkrieg im Osmanischen Reich angesiedelten Abenteuerfilm aus dem Jahr 1969 mit Tony Curtis und Charles Bronson in den Hauptrollen. Mit der Musik zu diesem Film, aus dem das majestätische Liebesthema Love Theme und das aktionsgeladene Flight To Mecca zu hören sind, wurde Bert Kaempfert doch noch einmal seinem Vorsatz untreu, nie wieder Filmmusik zu schreiben – einem Vorsatz, den er nach der strapaziösen Arbeit an dem Film „A Man Could Get Killed” („Willkommen, Mr. B…”) mit der Melodie des späteren Welthits Strangers In The Night gefasst hatte.